Soccerzone Steindorf leckt seine Wunden und will neu durchstarten.
Gar nicht zufrieden blickt Hans-Jürgen Tschernutter, Obmann von ESC Soccerzone Steindorf, auf die Saison zurück. ,,Es lief von Anfang an nicht so wie wir uns das vorgestellt hatten. Das war einfach eine Saison zum Vergessen.“ Es fehlte irgendwie bei uns der Rhythmus. Verspäteter Beginn des Trainings und der Meisterschaft. Lockdown im Dezember und dann die krankheitsbedingte Pause durch Omikron, wo 11 Spieler angesteckt waren.
Natürlich trugen auch langfristige Verletzungen wie die von Andreas Wiedergut und Nico Toff dazu bei, dass die Ziele beim aktuellen Vizemeister und Serienmeister vergangener Jahre nicht annähernd erreicht wurden. Auch Gert Karitnig kam die ganze Saison nicht zum Einsatz. Besonders in der Defensive lief es nicht rund. Zudem verschlief die Mannschaft sehr oft den Start ins Spiel oder ins Drittel und fand danach nicht mehr zurück ins Spiel. ,,Es waren zwar auch einige Ausreißer nach oben dabei, wie das Finale des Grunddurchgangs mit Siegen en suite oder das Rückspiel im ÖEL-Viertelfinale in Kapfenberg, aber viel zu oft war das Auftreten dem guten Namen von Steindorf nicht würdig“, so ,,Tschutte“, der weiter sagt: ,,einige haben wohl ein Alter erreicht, wo man nachdenken muss, wie es weiter geht.“ Tschernutter sieht diese Spielzeit aber auch als Weckruf für den sportlichen Vorstand, in Zukunft vielleicht andere Wege zu gehen. ,,Es wird nicht mehr passieren, dass wir bei Neuverpflichtungen die Spieler fragen, ob sie damit einverstanden sind. Einen Patrick Edlinger hätte ich gerne bei uns gesehen, aber ein paar Spieler wollten ihn nicht. Und schaut euch an, welche Saison er jetzt in Velden abliefert.“
Besonders auf der Tormannposition sieht der Obmann Handlungsbedarf: ,,Das darf man aber nicht als Vorwurf an unser diesjähriges Tormann-Duo sehen. Früher war es egal, wenn wir fünf Gegentore bekommen haben, dann haben wir halt acht geschossen. Diese Stärke im Angriff haben wir derzeit einfach nicht mehr.“ Auch auf Versprechen diverser Spieler will er sich nicht mehr verlassen: ,,wenn einer da ist, ist er da. Vorher brauchen wir gar nicht reden.“
Die Hackler vom Ossiacher See schieden ja im Semifinale gegen die Piraten sang- und klanglos aus, waren – bis auf Spiel zwei – chancenlos. Das eindeutige null zu drei in der Best-of-five-Serie mit einem Gesamtscore von 7:21 macht ,,Tschutte“ so richtig grantig. ,,Da war jeder Schuss ein Treffer und mit dem ersten Gegentor ist auch sofort unser Widerstand gebrochen, das war schon die ganze Saison so. Es geht unseren Spielern zu gut und jeder denkt er ist ein Häuptling, aber ohne Indianer die rackern ist es schwer ein Spiel zu gewinnen. So eine Saison wird man so schnell von uns nicht mehr sehen. Wir haben andere Ansprüche und sind unseren Fans verpflichtet“
Jetzt will Obmann Tschernutter die Saison einmal sacken lassen, bis sein Grant verraucht ist, dann wird man sich zusammensetzen und die Mannschaft für die nächste Saison planen. Wir werden alle Positionen in der Mannschaft genau ansehen und dann gezielt agieren. Der Kader wird nächstes Jahr ein deutlich anderes Gesicht haben inklusive Auftreten. Steindorf leckt also seine Wunden, will aber wie der Phönix aus der Asche wieder auferstehen.
Zuerst wird aber diese Saison beendet und da blickt Tschernutter wie alle Kärntner Eishockey-Fans am Donnerstag um 19.30 nach Althofen, wo das entscheidende Spiel im zweiten Halbfinale zwischen Titelverteidiger Althofen und der U20 des Grand Immo VSV am Programm steht. Wem hält Tschernutter die Daumen? ,,Den Talenten vom VSV, sie imponieren mir mit ihrem Auftreten im Erwachsenen-Eishockey. Und sie werden es auch schaffen“.
Wir sind gespannt, wer den Einzug ins Finale gegen die Piraten aus Velden schafft.